Alte Werbeschilder von Zeiss Ikon, Kodak und Adox
3. Juni 2020Neu eingetroffen – Vintage Emaille Werbeschilder und Emaille, Photo-Einwurfkasten und weitere Werbeträger aus Würzburg (Bayern)
Aus einem kleinen, aber beeindruckendem Privatmuseum konnten wir heute alte Werbeschilder, einen Photo-Einwurfkasten und andere Werbeträger für Fotografie ankaufen. Die Emailschilder sind noch sehr gut erhalten.
Was sind alte Emaillle Werbeschilder?
Emaillle ist ein Verfahren, um Metall oder Glas mit einem Überzug zu versehen. Die erste Emailarbeit ist bereits 3500 Jahre alt und wurde in allen Jahrhunderten verfeinert und weiterhin angewandt. Auch im 19. und 20. Jahrhundert gab es wichtige Werkstätten in Aachen, Köln, Wien, Mechelen, Brüssel, Lyon und Paris. Bei vielen alten Werbeschildern wurde dieses Verfahren angewandt um die Schilder vor Korrosion zu schützen. Auch heute noch wird das Verfahren genutzt. Bei der sogenannten Schilderemaillierung wird auf ein etwa 2 bis 3 Millimeter dickes Stahlblech die Emailbeschichtung aufgetragen und anschließend gebrannt. Die Beschriftung oder die Bilder auf den Schildern werden entweder als Siebdruck oder als Abziehbild aus Emailpuder aufgetragen. Abschließend werden die Schilder noch einmal eingebrannt.
Was ist ein Photo-Einwurfkasten?
In der Zeit der analogen Fotografie gab es an jedem Fotogeschäft einen Einwurfkasten für Filme. Dort wurden die Filme der Kunden eingeworfen und in den nächsten Tagen entwickelt. Nach ein paar Tagen kam der Kunde zurück und holte seine entwickelten Fotos ab.
ADOX Film
ADOX existiert bereits seit 1860 und wurde als „erste fotochemische Fabrik der Welt“ gegründet. In Frankfurt / Main wurden die ersten industriell gefertigten Röntgen-Trockenplatten gefertigt. Sehr schnell wurde zu dem Zeitpunkt die Fotografie beliebter und so wurden auch Aufnahmeplatten gefertigt. Die Dr. C Schleussner Fotowerke entwickleten sich zu einer der führenden Fotofabriken Europas.
Die wohl prominentesten Filme sind der ADOX KB 17 und KB 14 aus dem Jahr 1950. In den USA wurden diese Filme gerne als „the German wonderfilm“ bezeichnet. Viele weiter Filme folgten. Zum Beispiel der erste Farbfilm oder der Umkehrfilm C 15.
ADOX besaß viele Patente in der Farbfilmtechnologie und war so lange Zeit völlig unabhängig von anderen Anbietern. 1920 bis 1970 stellte ADOX in Wiesbaden sogar eigene Kameras her. Sehr beliebt waren dabei die ADOX Golf und die ADOX Polo. Die Objektive für die Mittelformat Kamera ADOX Golf kamen von Will Wetzlar. Dieser hatte seine Ausbildung bei Leitz in Wetzlar gemacht und anschließend selbst ein Unternehmen für Mikroskop-Objektive und Optiken für Feldstecher gegründet. Später kamen weitere Objektive und Produkte hinzu.
Die Kleinbild Kamera ADOX Polo bekam seine Objektive von Schneider Kreuznach. Einer der Meilensteine im Kamerabau war die ADOX 300. Sie war die weltweit erste Kleinbildkamera, welche mit einem Wechselmagazin die Möglichkeit hatte, zwischen Farbfilm und Schwarzweiss zu wechseln. Auch hier hatte Leica wieder seine Finger mit im Spiel und stelle die Magazine der Kamera her. Ende der 60er Jahre wurde ADOX verkauft. Die ADOX Filme gab es nach wie vor zu kaufen. Ende der 90er Jahre kam die digitale Fotografie und so wurde die Produktion der ADOX analog Filme im Jahr 2012 eingestellt.
Perutz Fotowerke
Die Perutz Photowerke wurden 1880 in München gegründet und stellten zunächst Fotoplatten her. 1892 gab es von Perutz Photowerke erstmals Planfilme zu kaufen. Diese basierten auf Zelluloid Grundlage. Der Durchbruch des Films gelang später durch den Grünsiegel-Film. Im Jahr 1913 kam die Produktion von Kinefilmen (Bewegtbild) hinzu. Den größten Durchbruch hatte das Unternehmen mit dem Perutz-Grünsiegel-Rollfilm. Dieser wurde gerade für Landschaftsfotografie schnell zum Standartfilm bei Kleinbildkameras wie der Leica. Kurz nach deren erscheinen, kam der erste Perutz-Leica-Spezialfilm auf den Markt. In den 50er Jahren expandierte das Unternehmen und verkaufte mit neuer Erfahrung im Jahr 1959 den ersten Perutz-Farbfilm. Der Perutz-Color C 18 wurde bereits im Vorjahr auf der photokina in Köln vorgestellt. Schließlich wurde Perutz Photwerke 1964 von Agfa übernommen.
Kodak
Kodak wurde 1888 von George Eastman aus der Eastman Dry Plate Company gegründet. Kodak ist ein Phantasiewort und wurde von Eastman selbst erdacht. Angeblich ist das K sein Lieblingsbuchstabe gewesen. Der Name Kodak sollte mit keinem anderen Begriff der westeuropäischen Sprachen verwechselt werden können. 1889 gelang es Eastman zusammen mit William H. Walker einen Rollfilm zu entwickeln. Dieser konnte in jede Plattenkamera eingesetzt werden die es auf dem Markt gab. Der Kamerakonstrukteur Walker und Eastman entwarfen kurz darauf eine Kamera, welche einen Rollfilm mit 100 Aufnahmen beinhalten konnte. Was Kodak aber vor allem so erfolgreich machte war die Möglichkeit, die Kamera inklusivem vollem Film per Post an Kodak zu schicken. Bei Kodak wurden dann innerhalb von 10 Tagen die Filme entwickelt , die Kamera mit einem neuen Film versehen und mit den Abzügen zum Kunden zurück geschickt. Dieses starke Vertriebsnetzwerk wurde perfekt unter dem Werbeslogan „Sie drücken den Knopf, wir machen den Rest“ zusammengefasst. Den Slogan fand man überall. Auf alten Werbeschildern ist der Slogan noch heute zu finden. Bereits 1896 wurden über 100.000 Kodak Kameras hergestellt und über 640 Kilometer Fotopapier pro Monat verarbeitet. Im Jahr 1900 kam dann der große Durchbruch für alle Fotografie Enthusiasten. Mit einem abgespeckten Modell aus preiswerteren Materialien und weniger Bildern auf dem Film konnte nun Jeder in seiner Freizeit dem fotografieren nachgehen.